Freiheit für Mumia Abu-Jamal!

Seit 25 Jahren sitzt der schwarze Journalist Mumia Abu-Jamal in einer US-amerikanischen Todeszelle. Dies nahm die Rote Hilfe Greifswald zum Anlaß, am 20. April 2006 eine Videodokumentation über Mumia Abu-Jamal im Greifswalder IKuWo zu zeigen.

Stoppt das legale Lynchen!

Mumia Abu-Jamal war 15, als er in Pennsylvania 1969 zu den Black Panthers stieß, mit 16 war er ihr Pressesprecher und gab die Zeitung „The Black Panther“ mit heraus, die damals in einer Auflage von 250.000 Exemplaren landesweit erschien. Seit dieser Zeit führte das FBI eine Akte über ihn, und als er 1982 unter einer frisierten Anklage wegen Polizistenmordes verurteilt wurde, war es dem leitenden Staatsanwalt wichtig, diesen politischen Hintergrund ins Verfahren einzubringen und den Antrag, Jamal zum Tode zu verurteilen, auch mit dieser politischen „Gefährlichkeit“ des Angeklagten zu begründen – auch wenn es die Black Panther Party mittlerweile nicht mehr gab und der Journalist Jamal nur mit der Waffe der Kritik gegen das rassistische weiße Amerika kämpfte.

Der als „cop killer“ verurteilte Abu-Jamal hat von Anfang an jede Beteiligung an der Ermordung des Polizisten Daniel Faulkner bestritten. Und obwohl ein Geständnis des eigentlichen Täters, des Berufskillers Arnold Beverly, inzwischen seit längerem vorliegt, weigert sich die US-Justiz, den derzeit weltweit bekanntesten politischen Gefangenen der USA freizulassen und strebt weiterhin hartnäckig dessen Hinrichtung an.

Nachzulesen ist das alles detailliert in den Büchern, die von und über Mumia Abu-Jamal mittlerweile auch in deutscher Sprache erschienen sind. Diese Bücher und die vielen Artikel und Kolumnen, die Jamal in den fast 25 Jahren seiner Haft im Todestrakt geschrieben hat, sind es, die ihn auch zu einem der führenden Sprecher der Antikriegsbewegung in den USA machen.

Durch eine breite internationale Solidaritätsbewegung konnten in den vergangenen 25 Jahren mehrere unterzeichnete Exekutionstermine verhindert werden. Prominente Persönlichkeiten wie Nelson Mandela, Isabel Allende, Günther Grass oder Angela Davis haben sich aktiv an der langjährigen Kampagne zur Freilassung von Mumia Abu-Jamal beteiligt.

Die Rote Hilfe Greifswald nimmt Mumia Abu-Jamals 52sten Geburtstag (24. April) zum Anlaß, um auf seinen langjährigen Kampf gegen die Hinrichtungsmaschinerie aufmerksam zu machen. Neben einer Videodokumentation wird es auch aktuelle Informationen zum Fall geben.

Wer sich in die internationale Kampagne zur Freilassung Mumia Abu-Jamals einbringen möchte, findet unter den folgenden Internetseiten Kontakte und weitere Hintergrundinformationen:
www.mumia.org
www.freedom-now.de