Linksjugend[‚SDS] und von Proton e. V. laden am 15.03.2024 um 20 Uhr im KLEX zum Soliabend ein.

Der Tag gegen Polizeigewalt ist einer der wichtigsten Termine in linken Kalendern, dicht gefolgt vom Tag der politischen Gefangenen am 18. März.
Manche wird das Thema wundern. Denn als Kinder wird uns von Beginn an das Bild von der Polizei als unser „Freund und Helfer“ vermittelt. Abgesehen von patriarchalen Stereotypen, die dabei gleich mit weitergetragen werden, bestätigt sich dieses Bild aber nicht in der Erfahrung vieler Menschen – besonders nicht derer, die politisch aktiv werden. Sie kommen stattdessen besonders intensiv mit Polizeigewalt in Kontakt.

Polizeigewalt stellt keine Ausnahme, sondern ein strukturelles Problem dar, das tief in unseren Institutionen verankert ist. Sie geht primär von Beamt*innen der Polizei aus, begründet sich jedoch in der Aufrechterhaltung eines kapitalistisch funktionierenden Systems. Polizeigewalt hat viele Formen und manifestiert sich u. a. in Übergriffen, willkürlichen Festnahmen, Misshandlungen und Morden gegen marginalisierte Gemeinschaften wie People of Color (racial profiling), sozioökonomisch benachteiligte Gruppen sowie Anhänger*innen links-oppositioneller Lager. Noch während sie einem widerfährt, wissen Betroffene oft gar nicht, dass es eine Gewalterfahrung war. Und dass sie – in den meisten Fällen – rechtswidrig war. Das Bild aus der Kindheit ist tief verankert. Erschwert wird dies dadurch, dass viele ihre Rechte im Kontakt mit der Exekutive nicht kennen. Hier fehlt es an Vorbereitung.

Ein schweres Thema also, dem wir einen Soli-Abend im Klex widmen wollen. Um 20 Uhr hören wir dafür einen Vortrag von kalipso zur Initiative „Kooperation gegen Polizeigewalt“. Das ist eine unabhängige Beschwerdestelle in Sachsen, die Polizeigewalt dokumentiert und sich aus einer Gruppe von Betroffenen heraus gegründet hat. Vielleicht lernen wir dabei, wie ein ähnliches Projekt in MV realisierbar wäre.

Ab 20 Uhr bedienen euch außerdem Genoss:innen von der Linksjugend[‚SDS] und von Proton e. V. hinter der Bar. Es wird besondere Solidrinks geben. Die Einnahmen und Spenden sollen der Roten Hilfe e. V. zu Gute kommen. Die Solidaritäts- und Schutzvereinigung unterstützt Menschen juristisch, die Repressionen erfahren haben, bietet daneben aber auch Infomaterialien und spannende Workshops sowie Vorträge an.

Danach lassen wir den Soliabend mit Karaoke und guter Gesellschaft ausklingen.
Wir freuen uns auf interessante Gespräche und Diskussionen mit euch!